soziale Gesundheit e.V.   für den ganzen Menschen
 

Ohne Netzwerk geht es nicht

Wir haben viele sozial entlastende und aktivierende Angebote in Lichtenberg. Auf die können wir schnell, direkt und verlässlich zugreifen. Wir kennen uns vom Gesundheitsbeirat, von der Lichtenberger Gesundheitskonferenz, von Arbeitskreisen, aus Modellprojekten. Ohne die Unterstützung durch Politik und Verwaltung in Lichtenberg wären wir nicht so weit gekommen. Berlin-Lichtenberg ist ein besonderer Bezirk. Er ist ein familienfreundlicher Bezirk. Er engagiert sich im Gesunde-Städte-Netzwerk. Bürgermeister und Stadträte pflegen Verbindungen zu den Menschen, kennen ihre Sorgen und Nöte und haben couragiert Projekte ermöglicht, die Neues ausprobieren.

Der Berliner Staatssekretär für Gesundheit Dr. Thomas Götz besuchte am 21. April 2022 die Hausarztpraxis von Dr. med. Bernhard Malinowski in Lichtenberg, um das Angebot „arztpraxisinterne Sozialberatung“ des Vereins soziale Gesundheit e.V. kennenzulernen. Er wurde von der Bezirksstadträtin für Gesundheit Camilla Schuler begleitet.

Zitate aus der Presseerklärung:

Bezirksstadträtin für Gesundheit Camilla Schuler:
„Durch die arztpraxisinterne Sozialberatung kann eine Lücke zwischen medizinischer und sozialer Versorgung geschlossen werden. Die Sozialberater:innen unterstützen bei sozialen Problemlagen, bevor sie sich negativ auf die Gesundheit auswirken können. Die ersten Evaluationsergebnisse zeigen einen positiven Effekt auf die Gesundheit der Klient:innen, deren soziale Aktivitäten und die Abläufe in den Praxen. Wir freuen uns sehr über das Interesse des Staatssekretärs für Gesundheit an diesem Lichtenberger Modellprojekt“.

Staatssekretär Dr. Thomas Götz:
„Krankheit kann zu sozialen Problemen führen, soziale Probleme können krank machen. Deshalb ist es so wichtig, dass wir medizinische und soziale Unterstützung zusammendenken. Genau das tut das Lichtenberger Modellprojekt. Ich danke den engagierten Ärzt:innen, Sozialberater:innen, dem Verein soziale Gesundheit Lichtenberg e.V. und dem Bezirk für das Engagement!“
Presseerklärung Staatssekretär Dr. Thomas Götz (PDF)


Evaluationen 2020 und 2021 verweisen auf positive Wirkungen

Unsere Arbeit wurde durch das Institut für Gerontologische Forschung e. V. (IGF) 2020 und 2021 begleitet und evaluiert. Der Evaluationsbericht zum Thema „Arztpraxisinterne Sozialberatung - Gesundheitsförderung und Teilhabe älterer Menschen Präventive Beratung und Begleitung ermöglicht benachteiligten Menschen ein Leben in Würde bis zum Lebensende“ wurde aus Mitteln des Bezirksamts Lichtenberg, Abt. Familie, Jugend, Gesundheit und Bürgerdienste Qualitätsentwicklung, Planung und Koordination des öffentlichen Gesundheitsdienstes (OE QPK) finanziert.


Das sind die Handlungsempfehlungen aus dem Bericht 2021 (stark gekürzt)

  • Vernetzung von Hausärzt*innen im Quartier durch Arztpraxisinterne Sozialberatung stärken und als Element einer integrierten Gesamtstrategie verfolgen
  • Steigerung der Bekanntheit der Arztpraxisinternen Sozialberatung
  • Erfahrungen der Arztpraxisinternen Sozialberatung beim Zugang zu vulnerablen Zielgruppen für andere präventive und gesundheitsförderliche Interventionen nutzen
  • Nachhaltige finanzielle Förderung
  • Weiterer Forschungs- und Entwicklungsbedarf

Link zum Evaluationsbericht 2021 (PDF)


Hier ein Auszug aus dem Bericht 2020:

„Die Rückmeldungen der 41 befragten Patient*innen zeigen, dass die mit der arztpraxisinternen Sozialberatung erreichte Zielgruppe älterer Patient*innen, die subjektiv Einschränkungen ihrer Lebensqualität und Gesundheit erleben, durch das Beratungsangebot erreicht wird. Die Befragung der Patient*innen ermöglicht auch Rückschlüsse auf die Frage, ob die arztpraxisinterne Sozialberatung ihr Ziel erreicht, die Lebensqualität von älteren Patient*innen durch komplementäre gesundheitliche, präventive und soziale Angebote zu verbessern. Zwei Drittel der Befragten gaben an, durch die Aktivitäten der arztpraxisinternen Sozialberatung eine Verbesserung ihrer persönlichen Lebensqualität zu erwarten bzw. eine solche wahrgenommen zu haben. Die Hälfte der befragten Patient*innen ging zusätzlich auch von einem positiven Einfluss auf die eigene Gesundheit aus, bzw. führte einen solchen, subjektiv wahrgenommenen Effekt auf die arztpraxisinterne Sozialberatung zurück. Mehr als die Hälfte der Befragten sah zusätzlich auch einen positiven Einfluss auf die eigenen sozialen Beziehungen. Keine Hinweise lieferten die Ergebnisse der Befragung allerdings dazu, worauf die Patient*innen den positiven Einfluss der arztpraxisinternen Sozialberatung im Einzelnen zurückführen und welche ihrer spezifischen Bedarfe durch dieses Angebot gedeckt werden können. Zu Klärung solcher Fragen wäre eine weiter in die Tiefe gehende Analyse bzw. zusätzliche Erhebungen erforderlich. Der positive Einfluss der arztpraxisinternen Sozialberatung auf die Lebensqualität und Gesundheit der älteren Patient*innen wurde von 8 Praxismitarbeiter*innen und 12 Ärzt*innen, die im Rahmen der Untersuchung befragt wurden, bestätigt. Sie sahen bei einigen ihrer älteren Patient*innen (60+) gesundheitsbeeinflussende soziale Probleme und schwierige Lebenslagen, die in Zusammenarbeit mit der arztpraxisinternen Sozialberatung besser bearbeitet werden können. Einige der befragten Ärzt*innen, bzw. Vertreter*innen des weiteren Praxispersonals vertraten die Ansicht, dass mit der arztpraxisinternen Sozialberatung für die Patient*innen wirksam und leicht zugänglich eine Lücke bei der sozialen und psychosozialen Versorgung geschlossen werden kann. Hervorgehoben wurde dabei u. a. die Möglichkeit, auf diesem Wege Unterstützung bei der für die Patient*innen oft unübersichtlichen Beantragung von pflegerischen Leistungen anbieten zu können. Mit einer schneller erfolgenden und fallbezogen gezielt umgesetzten sozialen Unterstützung könnte nach Einschätzungen aus den Arztpraxen die Pflegeprävalenz bei den älteren Patient*innen gesenkt und möglicherweise sogar Heimeinweisungen verringert werden. Hier treffen sich die Einschätzungen der Ärzte und des medizinischen Personals mit der von soziale Gesundheit e. V. für die arztpraxisinterne Sozialberatung formulierten Zielvorstellung, wonach durch das Angebot einer Chronifizierung von Erkrankungen entgegengewirkt, Krankenhauseinweisungen aus sozialen Gründen möglichst vermieden, Pflegeverläufe besser gestaltet und ungewünschte Umzüge in Pflegeheime im Idealfall verhindert werden können.“  

Link zum Evaluationsbericht 2020 (PDF)

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