soziale Gesundheit e.V.

Soziale Arbeit

 

Gemäß dem Wörterbuch der Pädagogik stützt sich die Soziale Arbeit auf drei Arbeitsformen: die Einzelfallhilfe, Gruppenarbeit und Gemeinwesenarbeit. Sie hat die Aufgaben, über die wissenschaftliche Analyse der konkreten Notsituation bzw. Problemlage hinaus,

1. künftige, pädagogisch wirksame Handlungsstrategien zu entwickeln, die dem einzelnen zur Inklusion in den sozialen Zusammenhang verhelfen und durch vorbeugende Maßnahmen eine Exklusion verhindern sollen,

2. eine Erziehung und Bildung zu erarbeiten, die die betroffenen Individuen oder Personengruppen zur Selbsthilfe befähigt und

3. eine Veränderung des sozialen Umfeldes anzustreben, das die sozialen Notlagen hervorruft.

 

Das 7semestrige Bachelorstudium mit einem Praxissemester umfasst außer die Vermittlung dieser drei Praktiken pädagogische, psychologische, sozialwissenschaftliche, juristische, medizinische u.a. Inhalte.[1] So ist die Soziale Arbeit präventiv, z.B. in Gesundheitsämtern, intervenierend, z.B. in Krankenhäusern und nachsorgend, z.B. in Seniorenzentren, aktiv.


Die Arztpraxisinterne Sozialarbeit ist ein neues Arbeitsfeld, welches die Nähe zur Berufsgruppe der selbstständigen Ärzteschaft und somit die örtliche Förderung der bio-psycho-sozialen Gesundheit der v.a. älteren Individuen innehat. Die Betroffenen werden hier allgemein sozialberaten, informiert, unterstützt und an spezialisierte Einrichtungen vermittelt. Dabei bestehen die Prinzipien der Freiwilligkeit und Eigenverantwortung. Die Neutralität in Hinblick auf Politik, Weltanschauung und Religion wird gewahrt. Transparenz, Kongruenz, Gleichbehandlung, Antidiskriminierung und Schweigepflicht prägen das Leitbild dieser Sozialberatung.

 

Arztpraxisinterne Sozialberatung mit Case und Care Management

 

Sozialberatung und Case und Care Management in Hausarztpraxen umfassen Beratung, Begleitung und Beistand sowie Besuchs- und Betreuungsdienst für Patienten in komplexen Lebenslagen zum Beispiel bei hohem Alter, Krankheit und Einsamkeit.

 

Case und Care Management steht für soziales und gesundheitliches Fallmanagement mit einem Netzwerk unterschiedlicher Professionen.

 

Wir gestalten zwischen dem Arzt, dem Klienten sowie sozialen und gesundheitlichen Dienste-Anbietern geschlossene Kommunikations- und Handlungskreisläufe, solange bis das Problem gelöst ist. Mit unseren frühzeitigen Interventionen, verhindern wir, dass sich soziale und psychosoziale Probleme auf die Gesundheit durchschlagen können.

 

Wir integrieren Versorgung, Prävention und Gesundheitsförderung unter Einschluss der gesundheitlichen und sozialen Ressourcen vor Ort.

 

Wir verbinden Gesundheit und Soziales durch multiprofessionelle Zusammenarbeit.

 

Arztpraxen werden entlastet und die Gesundheitskompetenz von Patienten und Angehörigen gestärkt.

 

Die sozialen und psychosozialen Interventionen verbessern die Lebensqualität der Klienten und ihrer Familien.


Spezialfall Gerontologisches Case und Care Management

 

Die Arztpraxisinterne Sozialberatung fokussiert auf die Gesundheit und beginnt weit vor dem Eintreten der Pflegebedürftigkeit. Sie bereitet auf die 4. Lebensphase vor, wenn Entscheidungs- und Handlungsmöglichkeiten noch vorhanden sind. Vorausschauend, in Ruhe und, sofern gewünscht, gemeinsam mit den Angehörigen, werden die Dinge, die eintreten können besprochen und Möglichkeiten der Intervention erklärt. So bleibt Zeit, die Dinge des Lebens zu ordnen und zu organisieren, wie es den eigenen Wünschen entspricht. Der behandelnde Arzt empfiehlt das Gespräch. Der Patient kann sich vertrauensvoll an die Arztpraxisinterne Sozialberatung wenden. Mit den Strategien und Maßnahmen des Empowerments werden Autonomie und Selbstbestimmung gestärkt und erhalten. Der Patient vertritt seine Interessen selbstverantwortlich und selbstbestimmt. Wenn der Notfall eintritt, sind die Handlungsschritte klar und der Patient geht seinen vorbestimmten Weg. Die Angehörigen kennen den Weg und sind von der Last des Unbestimmten und von überfordernden ad hoc-Entscheidungen befreit.

 

 

Stephanie Falk ist Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Vereins.

 

Kathleen Schlifka ist als Beraterin im Verein tätig.

 

Dr. Martyna Voß organisiert die Netzwerk- und Öffentlichkeitsarbeit.

 

Sabrina Schröder ist im Begleitdienst aktiv.

 

 

 

 

 

 

 


[1] Böhm, Winfried (2005) Wörterbuch der Pädagogik. Stuttgart: Alfred Kröner Verlag. 594-595

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